Wusstest du…?
…, dass die neue Corona-Kurzarbeit nicht nur für regulär Beschäftigte, sondern auch für Freie DienstnehmerInnen und Leiharbeitskräfte genutzt werden?
Hier haben wir mehr Infos wie das funktioniert und welche Möglichkeiten es für Freie DienstnehmerInnen während der Corona-Krise sonst noch gibt!
Wusstest du, dass über 1/3 der Erwerbstätigen in Österreich & der EU nicht in einem sogenannten „Normalarbeitsverhältnis“ arbeiten, also keinen unbefristeten Vollzeit-Arbeitsvertrag haben? Das entspricht rund 1,3 Millionen Menschen, die Teilzeit, geringfügig, befristet, als Leiharbeitskraft oder FreieR DienstnehmerIn arbeiten.
„Atypisch“ beschäftigt zu sein ist keine Ausnahme, sondern für viele Beschäftigte die Regel.
Wusstest du, dass von den erwerbstätigen Frauen mehr als die 1/2 „atypisch“ beschäftigt ist? „Atypische“ Beschäftigung ist für Frauen in Wirklichkeit typisch. Arbeitszeitverkürzung findet über Teilzeit & Arbeitslosigkeit dementsprechend bereits statt, aber bis jetzt fast nur auf Kosten von Frauen.
Um die Arbeitszeit zwischen den Geschlechtern gerechter zu verteilen, führt deswegen kein Weg an einer allgemeinen Arbeitszeitverkürzung vorbei!
Wusstest du, wie die Einkommensverteilung der durchschnittlichen Nettomonatseinkommen nach Geschlecht aussieht? Für Frauen düster, denn umso höher die Löhne steigen, desto seltener werden die Frauen. In der höchsten Gruppe der HöchstverdienerInnen über 3.612 € sind 80% Männer & nur noch 20% Frauen.
In der Gruppe der niedrigsten Einkommen sind hingegen 69% Frauen und nur 31% Männer.
Wusstest du, dass obwohl es so viele atypisch Beschäftigte gibt, das Einkommen von atypisch Beschäftigten viel niedriger ist als das von „Normal-Beschäftigten“ in unbefristeten Vollzeitarbeitsverhältnissen? Besonders deutlich zeigen sich Gehaltsunterschiede bei den Stundenlöhnen, denn während der mittlere Bruttostundenlohn von „Normalbeschäftigten“ bei 15,70 € liegt, ist er bei Teilzeitbeschäftigten nur bei 12,90 €.
Am schlechtesten werden geringfügig Beschäftigte bezahlt, sie bekommen im Mittel nur 8,40 €/Stunde!
Das mittlere Bruttojahreseinkommen von „Normalbeschäftigten“ liegt bei 38.456 €/Jahr, aber das von Leiharbeitskräften nur bei 17.952 €/ Jahr. Auch für befristet Beschäftigte sieht es schlecht aus, sie kommen nur auf 9.215 €/Jahr, weil ihre Verträge meist nur über ein paar Monate gehen & ihre Stundenlöhne um 1/3 niedriger sind als die von Normalbeschäftigten.
Verpflichtende Einkommenstransparenz könnte hier Abhilfe schaffen, damit atypisch Beschäftigte es wissen, wenn sie zu unrecht schlechter bezahlt werden als ihre KollegInnen!
Wusstest du, dass Frauen nicht nur schlechter bezahlt werden, sondern auch um 40% weniger Pension bekommen als Männer? Altersarmut ist weiblich, weil Frauen viel mehr Zeit als Männer in unbezahlte Familienarbeit investieren.
Deswegen müssen Zeiten für Kindererziehung & Pflege von Angehörigen auch in der Pension honoriert werden!
Wusstest du, dass 1/3 aller Erwerbstätigen nicht einmal ein Jahr durchgehend im gleichen Job für den gleichen Arbeitgeber arbeitet? Das Problem daran ist jedoch, dass ihre Löhne weit weniger steigen als bei Beschäftigten, die dauerhaft im gleichen Unternehmen arbeiten.
Aus diesem Grund werden Kurzzeit-Beschäftigte um 1/4 schlechter bezahlt als dauerhaft Beschäftigte. Deswegen braucht es stabile Arbeitsplätze!
Wusstest du, dass nicht einmal 1/3 der Beschäftigten länger als 2 Jahre im gleichen Dienstverhältnis arbeitet? Dass also mehr als 2/3 der Beschäftigen mindestens alle 2 Jahre ihren Job wechseln oder etwas anderes machen? Männer wechseln ihre Jobs häufiger als Frauen – schon nach einer kurzen Zeit von weniger als 2 Jahren.
Wenn Arbeitgeber glauben, eine Frau im gebärfähigen Alter einzustellen, wäre nachteilig, weil sie schwangerschaftsbedingt schneller ausfallen könnte als ein Mann, irren sie sich!
Wusstest du, dass 16% der Erwerbstätigen keine unerwarteten Ausgaben tätigen können?
Wenn ihre Waschmaschine, der Kühlschrank oder ihr Computer kaputt gehen, dann haben sie dafür keine Ersparnisse, weil sie zu wenig verdienen, um zu sparen.
Deswegen braucht es höhere Mindestlöhne!
Rund 300.000 Menschen in Österreich sind „working poor“, sie sind arm, obwohl sie arbeiten.
Wusstest du, dass 140.000 Menschen ihr Zuhause im Winter nicht ausreichend warmhalten können – obwohl sie arbeiten? Viele davon haben Kinder, besonders betroffen sind AlleinerzieherInnen, die mit einem Gehalt eine ganze Familie versorgen müssen.
Aber wer arbeitet, muss dafür auch gut genug bezahlt werden, um menschenwürdig leben zu können!
Wusstest du, dass 146.000 Erwerbstätige so schlecht bezahlt werden, dass sie mit ihren regelmäßigen Zahlungen im Verzug sind? Ihr Einkommen ist so klein, dass am Ende des Monats kein Geld mehr zum Bezahlen der Strom- oder Wasserrechnung da ist.
Aber niemand sollte sich im reichen Österreich verschulden müssen, um seine Grundbedürfnisse abdecken zu können!