Weniger Geld bedeutet nicht weniger Arbeit. Der Gender Pay Gap bleibt trotzdem.

Anlässlich des Frauentages am 8.März hat Frauenministerin Susanne Raab ein Interview gegeben. In diesem hat sie behauptet: „Feminismus trennt die Frauen mehr als er verbindet.“. Doch das stimmt nicht, Feminismus ist auch im Jahr 2020 noch dringend notwendig.

Wir zeigen euch anhand von ein paar Beispielen, warum es Gleichstellungspolitik auch heute noch braucht!

Es beginnt damit, dass auch im Jahr 2020 der Großteil der unbezahlten Familienarbeit von Frauen geleistet wird.

Das umfasst:

Putzen, Kochen, Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Einkaufen, Wäsche waschen, alltägliche Erledigungen & vieles mehr.

Diese Arbeit ist zwar anstrengend, notwendig und zeitintensiv, allerdings gibt es für sie weder ein Gehalt noch gesellschaftliche Anerkennung.

Im Jahresdurchschnitt 2018 gaben 960.600 oder 47,5% der Frauen an, in Teilzeit zu arbeiten.

Im Gegensatz dazu waren aber nur 256.600 Männer oder 11,2% in Teilzeit beschäftigt.

Auch im Bereich der restlichen atypischen Erwerbstätigkeit waren mit 15,4% mehr der erwerbstätigen Frauen, als Männer mit 10,9% vertreten.

Frauen werden am Arbeitsmarkt immer noch benachteiligt und sie werden schlechter entlohnt. Aktuell liegt die Einkommensdifferenz in Österreich, der viel zitierte Gender Pay Gap im Durchschnitt bei 15,2%.

Umgerechnet sind das 56 Arbeitstage, die Frauen kostenlos arbeiten, oder jedes 7. Jahr!

Diese Differenz ist keine Schätzung, sie beruht auf dem Einkommensbericht der Statistik Austria. Alle Daten liegen im Detail vor – hier sehr ihr die Einkommensunterschiede nach Branchen.

Im Jahr 2017 verdienten unselbständig Beschäftigte, wenn Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte zusammen betrachtet werden, im Mittel (Median) 1.999 Euro netto im Monat (inkl. anteiligem Urlaubs- und Weihnachtsgeld).

Die Einkommen der Männer waren mit 2.300 Euro um mehr als ein Drittel höher als jene der Frauen mit 1.625 Euro!

Österreich hat die viertgrößte Pensionslücke von Frauen gegenüber Männern innerhalb der EU-Staaten.

Die Alterseinkommen der Frauen über 65 Jahren liegen im Schnitt um 39,5 Prozent niedriger als jenes der Männer.

2018 erreichten Frauen bei den neu zuerkannten Pensionen mit 1.133 Euro brutto im Monat im Schnitt nur 57,7 Prozent der Männerpension in de Höhe von 2.231 Euro.

Damit liegt die so berechnete Pensionslücke bei 42,3 Prozent.

Frauen werden also auch heute noch benachteiligt, von echter Gleichstellung sind wir noch ein großes Stück entfernt.